1/2025 Bemerkenswert Unsere Seh- und Hörgewohnheiten im Alltag unterscheiden sich gravierend von denen, die wir vor 30, 40 oder gar noch mehr Jahrzehnten genutzt haben. Vieles läuft heute über das Internet. Und doch hat ein Medium, dessen Anfänge mehr als ein Jahrhundert zurückliegen, überlebt: das Radio. Die Geschichte dieser Erfindung geht bis ins 19. und die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts zurück. Sie ist Bestandteil der Technikgeschichte und ebenso der Mediengeschichte dieser Zeit. Ich erinnere mich noch gut an Kindertage, an denen ich am Wochenende auf dem Schoß meines Großvaters vor dem Radio saß und Geschichten gehört habe. Doch auch im Zeitalter moderner Medien hat das Radio weiterhin Fans. Diverse Sender liefern noch immer spannende Berichte und Reportagen. Der ehemalige SWR-Rundfunkredakteur Stephan Krass taucht in seinem Buch “Radiozeiten – vom Ätherspuk zum Podcast“ in die Welt der Schallwellen ein. Wie funktioniert das mit dem Ton, der durch den Äther geht überhaupt? Wie kommen Stimmen oder Musik vom Sender zum Empfänger? Was hat es mit Frequenzen auf sich? Doch nicht nur Interessantes zu Technischem gibt es in dem gut lesbaren, kompakten Essay über die kleinen und großen Geheimnisse zur Geschichte des Radios zu lesen. Stephan Krass bettet in seinem Buch auch Geschichtliches mit prosaischen Worten ein. So schreibt er: „Im Begriffskonzept des Wortes ´Rundfunk` glüht noch der Funke, den Prometheus den Göttern entwendete, um den Menschen das Feuer zu bringen, sie aus Kälte und Dunkelheit zu erlösen und ihnen eine warme Mahlzeit auf den Tisch zu stellen.“ CoWo Wege der unsichtbaren Wellen 8
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